Der Brustkorb macht zu, die Hände zittern und das Blickfeld verengt sich. Angst und Depression am Arbeitsplatz sind längst keine Seltenheit mehr. Noch nie waren psychische Probleme so verbreitet wie heute. Viele Themen im Außen bewegen uns zutiefst: Pandemien, Kriege und finanzielle Sorgen. Gegen Angst und Depression gibt es jedoch weit mehr als die Behandlungsmethoden der klassischen Schulmedizin, die meistens symptomatisch orientiert sind. Wer wirklich nachhaltig gegen Angst und Depression vorgehen will, muss sich mit den tiefen emotionalen Themen beschäftigen und Strategien entwickeln, die nachhaltig wirken. Wie das geht, zeige ich dir in diesem Artikel. 

 

 

Ein paar erschreckende Fakten

 

Depressionen und Angststörungen sind weit verbreitet und betreffen Millionen von Menschen weltweit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 264 Millionen Menschen an Depressionen. Diese Erkrankungen beeinträchtigen nicht nur das tägliche Leben der Betroffenen, sondern führen auch zu erheblichen wirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsausfälle und verminderte Produktivität. 

 

In Deutschland sind Studien zufolge 27,3 % der Bevölkerung von Angstzuständen und Depressionen betroffen. Das ist einer von 4 Menschen in deinem Umfeld! Besonders alarmierend ist, dass immer mehr Menschen in Führungspositionen und im Managementbereich von psychischen Erkrankungen betroffen sind. Perfektionismus und hoher Druck im Berufsleben sind hier oft Auslöser.

 

Was ist eine Depression?

 

Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die weit über gelegentliche Tristess oder ein Stimmungstief hinausgeht. Sie zeichnet sich durch anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und einem Verlust an Interesse oder Freude an Aktivitäten aus, die einst Spaß gemacht haben. Physische Symptome können ebenfalls auftreten, wie Schlafstörungen, Appetitveränderungen und Energiemangel. Diese Symptome können das tägliche Leben stark beeinträchtigen und erfordern oft professionelle Hilfe.

 

Auch Angst zeigt sich im vegetativen Nervensystem durch verschiedene körperliche Symptome. Dazu gehören eine erhöhte Herzfrequenz und beschleunigte Atmung, die den Körper auf eine “Kampf-oder-Flucht”-Reaktion vorbereiten. Schweißausbrüche und kalte Hände sowie Füße sind ebenfalls typische Anzeichen, da der Körper versucht, sich zu kühlen und Blut in die lebenswichtigen Organe umzuleiten. Muskelverspannungen und Magen-Darm-Beschwerden treten häufig auf, da der Körper in Alarmbereitschaft ist. 

 

Bei Angst und Depression schüttet der Körper kontinuierlich Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, die den Körper in einen Zustand erhöhter Wachsamkeit und Bereitschaft versetzen. Adrenalin steigert die Herzfrequenz und den Blutdruck, während Cortisol den Blutzuckerspiegel erhöht, um Energie bereitzustellen. Diese hormonellen Veränderungen unterstützen die “Kampf-oder-Flucht”-Reaktion, führen aber bei chronischen Zuständen zu gesundheitlichen Problemen.

 

Woher kommen Ängste und Depressionen?

 

Ängste und Depressionen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter genetische Veranlagung, biochemische Ungleichgewichte im Gehirn, traumatische Erlebnisse und chronischer Stress. Besonders im beruflichen Umfeld kann der Druck, ständig perfekte Leistungen zu erbringen, zu erheblichen psychischen Belastungen führen. Perfektionisten sind besonders gefährdet, da ihr ständiges Streben nach Fehlerlosigkeit und Kontrolle zu einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen führt.

 

Du kannst deinen perfektionistischen Maßstäben überhaupt nicht gerecht werden. Es wird immer Fehler, immer Menschen geben, die deine Leistung nicht wertschätzen. Wenn du dich frei von den eigenen Ansprüchen und frei von den Urteilen anderer Menschen machst, löst du automatisch viel von dem Druck, den du ständig verspürst.

 

Behandlung in der Schulmedizin

 

In der Schulmedizin werden Depressionen und Angststörungen häufig mit einer Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie behandelt. Antidepressiva können helfen, die chemischen Ungleichgewichte im Gehirn zu korrigieren, während Therapien wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) den Patienten helfen, negative Denkmuster zu erkennen und zu ändern. Diese Ansätze helfen kurzfristig, aber sie behandeln meist nur die Symptome und nicht die eigentliche Ursachen der Erkrankung.

 

Körpersignale richtig lesen

 

Keine Depression kommt von heute auf morgen. Der Körper zeigt schon lange vorher, dass etwas absolut nicht stimmt. Keine Depression kommt von heute auf morgen. Symptome wie Schlafstörungen, Schweißausbrüche, schneller Herzschlag und Konzentrationsschwierigkeiten sind Warnsignale, die nicht ignoriert werden sollten. Wenn wir lernen, diese Symptome richtig zu deuten und einzuordnen, können wir präventiv gegensteuern. Es ist wichtig, sich seiner eigenen Themen bewusst zu werden und diese aktiv anzugehen.

 

Spürst du wachsenden Druck im Alltag, lautet die erste Frage: Wie viel Perfektionismus findet sich in meinem Leben? Die Gesellschaft fordert immer mehr, immer schneller. Stellst du diese Ansprüche über dein eigenes Wohlbefinden? Spürst du noch, wie es dir eigentlich geht? Depression und Angst sind eine körperliche Reaktion auf unterdrückte Gefühle. 

 

Alternative Behandlungsmethoden

 

Alternative Ansätze zur Behandlung von Depressionen und Ängsten umfassen unter anderem Achtsamkeitstechniken, Meditation, Yoga und gesunde Ernährung. Leichte Ausdauersporteinheiten wie Joggen oder Power Walking an der frischen Luft senken den Cortisolspiegel und steigern vorerst das allgemeine Wohlbefinden. Das gibt vielen Menschen die Kraft, die eigentlichen Probleme nachhaltig anzugehen. 

 

Depression und Angst entstehen hauptsächlich im vegetativen Nervensystem. Der Atem ist eine der wenigen Körperfunktionen, die wir sowohl bewusst als auch unterbewusst steuern können. Direkt mit dem Nervensystem verknüpft, bietet uns der Atem direkten Zugang zu unseren Emotionen. Atemtheraphie ist ein riesiger Teil im Umgang mit Depression und Angst. 

 

In meinen Intensivseminaren setzen wir außerdem auf Auflösungsarbeiten in einem kontrollierten Umfeld, um tiefsitzende Traumata und unterdrückte Gefühle zu bearbeiten. Bewusstes Hineingehen in die Angst und Konfrontationstherapie sind entscheidende Schritte, um diese zu überwinden.

 

So lösen wir Angst und Depressionen

 

Die Heilung von Angst und Depression beginnt mit dem Bewusstsein und der Akzeptanz des Problems. Wir müssen uns eingestehen, dass etwas nicht stimmt. Viel zu sehr sind wir in der Gesellschaft darauf gepolt, Probleme immer wegzuschieben, um immer weiter leisten zu können.  Negative Emotionen lassen sich aber nicht ewig ignorieren: Irgendwann holen die körperlichen Symptome auf. 

 

“Was sind meine Themen?” ist der Beginn einer jeden Therapie. Heilung gibt es nur von innen nach außen. Wer von innen nach außen arbeitet und selbst Maßnahmen ergreift, für ein Leben in mehr Gleichgewicht, ist weniger berührt von Kriegen, Pandemien und Drama der äußeren Welt. Wir müssen einsehen, dass es ein Problem gibt. Nur so beginnen wir, Verantwortung zu übernehmen. 

 

In meinen Coachings und Seminaren stufen wir die Angst auf einer Skala von 1 – 10 ein. Bei 10 liegst du im Bett und weißt nicht mehr weiter, hier muss sofort professionelle Hilfe her. Alles bis 8 bringt die Frage “Wann hat es angefangen und was ist dort in meinem Leben passiert?”. Dort setzen wir an. 

 

Sport und Bewegung hilft dann dabei, den Körper zumindest biochemisch wieder ins Gleichgewicht zu bringen.  Mit professioneller Hilfe lässt sich eine Alltagsstruktur aus gesunden Routinen über Atemtechniken und gezielte Meditationen schaffen. Hast du eine Struktur, einen Plan, desto stärker kannst du dich in schwierigen Zeiten daran festhalten. Schritt für Schritt. 

 

Der nächste Schritt ist, sich bewusst in die angstauslösenden Situationen hinein zu begeben, um diese in kleinen, kontrollierten Schritten zu überwinden. In meinen Intensivseminaren arbeiten wir gezielt daran, unterdrückte Gefühle und Traumata durch sogenannte Journeys und Energie-Sessions zu lösen. Dies sind intensive Sitzungen, in denen wir gezielt nach den Ursachen suchen. Wir müssen in die Angst hinein, um sie zu überwinden. Durch aktives Hinsehen transformieren wir die Angst. 

 

Hast du beispielsweise Angst vor Gruppen zu sprechen, was vielleicht aus der zugrundeliegenden Panik vor Ablehnung kommt, kannst du natürlich positive Affirmationen und Techniken aus dem Mental Training verwenden. Letzten Endes bringt dir das aber keinen Durchbruch. Du musst liebevoll in kleinen Schritten in die Umsetzung kommen um diese Angst zu verlieren.

 

5 Quick Fixes gegen leichte depressive Phasen und akute Angstzustände

 

  1. Leichte körperliche Aktivitäten: Joggen oder Power Walken an der frischen Luft helfen, den Cortisolspiegel zu senken und die Stimmung zu heben. Wer sportlich aktiv ist, ist mental stabiler. Eine Studie der University College London fand heraus, dass Menschen mit geringer aerober und muskulärer Fitness fast doppelt so häufig unter Depressionen und Angstzuständen leiden wie ihre fitteren Mitmenschen
  2. Atemtechniken: Tiefes Atmen hilft, das vegetative Nervensystem zu beruhigen und Panikattacken zu mildern. Verlängere die Ausatmung, um deinen Parasympathikus zu aktivieren.
  3. Meditation: Regelmäßige Meditationspraxis fördert Entspannung und Achtsamkeit, was langfristig zu mehr innerer Ruhe führt. Außerdem lernst du, Angst- und Depressionssymptome frühzeitig zu erkennen.
  4. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt deine mentale Gesundheit und beugt außerdem körperlichen Erkrankungen vor. 
  5. Konfrontationstherapie: Sich bewusst den Ängsten stellen, um diese in kleinen Schritten zu überwinden, ist der effektivste Weg zur langfristigen Heilung. Auflösungsarbeiten sind hier der Schlüssel.